Begriff: Delfin, Delphin

Die Delfine (Delphinidae) gehören zu den Zahnwalen (Odontoceti) und sind somit Säugetiere (Mammalia), die im Wasser leben. Delfine sind die vielfältigste und mit ca. 40 Arten größte Familie der Wale (Cetacea). Sie sind in allen Meeren verbreitet.

Anatomie
Delfine sind meist zwischen 1,5 und 4 m lang, der Schwertwal erreicht als größter Delfin sogar 8 m. Sie haben einen stromlinienförmigen Körper, der an schnelles Schwimmen angepasst ist. Im Kopf befindet sich ein rundes Organ, die Melone, welches eine Rolle bei der Echolokation spielt. Bei vielen Arten sind die Kiefer klar abgesetzt und bilden einen langgezogenen Schnabel. Die Schnauze kann bei mehreren Arten sehr viele Zähne enthalten. Das Gehirn der Delfine ist groß mit komplexer Hirnrinde, was ein Grund für Zoologen ist, sie zu den intelligentesten Tieren zu zählen.
Die Körperfarbe setzt sich grundsätzlich aus verschiedenen Abstufungen von Grau zusammen, wobei die Unterseite heller ist und der Rücken sich durch dunklere Färbung, das sog. Cape, deutlich abgrenzt. Darüberhinaus unterscheiden sich die Arten durch Linien und Felder in verschiedenen Farbtönen und Kontrasten.

Verhalten
Delfine sind schnelle Schwimmer. Oft springen sie aus dem Wasser, zuweilen akrobatische Figuren ausführend (Spinner). Solche Sprünge werden als Spielverhalten interpretiert. Auf der Jagd können sie bis zu 260 m tief und 15 min lang tauchen; die meisten Tauchzüge dauern jedoch wenige Minuten. Delfine sind bekannt dafür, dass sie sich Schiffen nähern, um auf den Wellen zu reiten.

Delfine sind soziale Tiere, die in Gruppen zusammenleben. Diese sog. Schulen können sich an Stellen mit viel Nahrung vorübergehend zu Ansammlungen von über 1000 Tieren zusammenschließen. Die Individuen verständigen sich mit Kicklauten, Pfeifen, Schnattern und anderen Geräuschen untereinander. Sie kommunizieren aber auch durch Körperkontakt mit ihren Artgenossen. Durch hochfrequente Töne sind sie zudem in der Lage, ihre Umwelt mittels Echolokation wahrzunehmen.
Die Mitgliedschaft in den Gruppen ist nicht sehr fest, Wechsel zwischen ihnen kommen häufig vor. Dennoch können die Tiere starke Bindungen aneinander entwickeln, was sich besonders in der Unterstützung für verletzte oder kranke Artgenossen äußert.

Interessanterweise schlafen Delfine, indem sie immer eine Gehirnhälfte einschlafen lassen und mit der anderen wach bleiben.

Ernährung
Delfine sind Raubtiere, die ihre Beute mit hoher Geschwindigkeit verfolgen. Die Zähne sind an die jeweiligen Beutetiere angepasst Arten mit langen Schnäbeln und vielen Zähnen ernähren sich von Fischen, während kurze Schnäbel und weniger zahlreiche Zähne dem Fang von Kalmaren dienen. Einige Delphine fangen manchmal Krustentiere. Gewöhnlicherweise wird die Beute in einem Stück verschluckt. Die größeren Arten sind in der Lage, Meeressäuger zu fressen, insbesondere der Schwertwal, der sogar große Wale tötet. Manche Delfine nutzen kooperative Strategien zur Jagd, wobei ein Beuteschwarm von der ganzen Schule umkreist oder an die Küste getrieben wird.