Begriff: Melusine

in der altfranzösischen Sage eine schöne Meerfee, Gemahlin des Grafen Raymond von Poitiers, der sie in ihrer Nixengestalt überrascht, sodass sie ins Wasser zurückkehren muss; Stammmutter des Hauses Lusignan. Die Sage wurde erstmals aufgezeichnet von Jean dArras (1387). Der Troubadour Couldrette schuf eine metrische Fassung (1401), Grundlage des deutschen Melusinenromans des Thüring von Ringoltingen (1456, gedruckt 1471), die zum Volksbuch wurde, Nachdichtung u.a. von L.Tieck (1800). – Dramatisierungen des Stoffes von Hans Sachs, J.Ayrer. Goethes Märchen Die neue Melusine (1816) wandelte das Grundmotiv ins Heitere ab.