Begriff: Panamakanal

Panama-Kanal Schiffahrtsverbindung zw. dem Stillen/Pazifischen Ozean und Atlantischen Ozean; Länge 81,6 km
Präziser
Der Panamakanal durchschneidet die Landenge von Panama und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Der Kanal ist 81,6 km lang. Mit drei Schleusenanlagen wird der Höhenunterschied überwunden, welcher 26 m beträgt. Der Pazifik ist aber im Bereich des Kanals nur 24 cm höher als der Atlantik. Die 26 m entstehen, weil ein Hügel überwunden werden muss. Die Durchfahrtszeit beträgt rund 15 Stunden.

Vor dem Bau des Kanals war die schnellste Schiffsverbindung von der amerikanischen Ostküste zur Westküste der Weg um die Spitze Südamerikas, eine lange und gefährliche Route. Nach dem Erfolg des Suezkanals in Ägypten glaubte man in Frankreich, dass ein Kanal, der Atlantik und Pazifik miteinander verbindet, ebenso einfach zu bauen wäre. Am 1. Januar 1880 wurde mit dem Kanalbau begonnen. Dabei bedachte der für den Bau verantwortlich Ingenieur Ferdinand de Lesseps jedoch nicht, dass es etwas völlig anderes ist, einen Kanal durch eine trockene, flache Wüste zu bauen, als einen Kanal quer durch den Dschungel. Wegen technischer Schwierigkeiten und nach etwa 22.000 Todesfällen durch tropische Krankheiten gaben die Franzosen schließlich auf.

Der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt war der Ansicht, dass die USA in der Lage wären, den Bau zu vollenden. Der erste Erfolg bestand darin, dass das Gelbfieber bekämpft wurde. Am 15. August 1914 wurde der Panamakanal eröffnet. Er war das bis dahin größte und teuerste Bauwerk überhaupt.

Eine zügige und sichere Durchfahrt durch die Schleusenanlagen wird durch beidseitig angebrachte Zahnradbahnen gewährleistet. Die Schiffe werden von jeweils zwei Zahnradlokomotiven (Mulis genannt), rechts und links des Kanals, durch die Schleusen geschleppt bzw. gegen die Strömungen in der Schleusenkammer beim Wasserein- und -auslaß stabilisiert. Die Konstruktion dieser Zahnradbahn erfolgte durch den Schweizer Ingenieur Nikolaus Riggenbach, der Zahnstangen im System Riggenbach verwendete.

Die Amerikaner behielten die Hoheit über den Kanal und einen Landstreifen entlang des Kanals. 1977 beschloss der amerikanische Präsident Jimmy Carter, den Kanal bis zum Jahr 2000 an Panama zurückzugeben, was auch geschah.

Der Kanal ist nur für Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 12 m passierbar. Für rund 60% aller Handelsschiffe ist er somit unpassierbar. Umgekehrt gibt es zahlreiche Containerschiffe, die extra so konstruiert wurden, dass sie hinsichtlich Länge, Breite und Tiefgang gerade noch durch den Kanal oder genauer seine Schleusen passen; diese Schiffsklasse wird Panmax genannt. Der Aus- oder Neubau der Schleusen wird seit einigen Jahren diskutiert.

Eine geographische Besonderheit des Panamakanals ist, dass die Einfahrt von Westen des amerikanischen Kontinents her, also vom Pazifik kommend, weiter im Osten liegt als die Einfahrt von der Ostseite Amerikas her.