Begriff: MS München

Untergang des deutschen Frachters München – 12/13. Dezember 1978 Nach tagelangem Orkan mit mittleren Wellenhöhen von bis zu 16 m setzte das 261 m lange Schiff (LASH-Carrier = Transport großer, schwimmfähiger Container) mehrere sehr schwache SOS-Rufe ab, die in der Folge eine der größten und langwierigsten internationalen Rettungsaktionen im Atlantik nördlich der Azoren auslösten. Das Schiff blieb samt Besatzung (28 Personen) verschollen. Gefunden wurden nur drei Bargen (Container), ein leeres, zerstörtes Rettungsboot und eine Seenot-Funkboje sowie leere, teils ölverschmierte Rettungsinseln etc.. Die damalige Untersuchung des Seeamtes und neuere Erkenntnisse über so genannte Freak Waves, auf Deutsch Monsterwellen, lassen den Schluss zu, dass die damals als praktisch unsinkbar geltende und nach modernen Gesichtspunkten ausgestattete München Opfer einer oder mehrerer Extremereignisse wurde (Wellen zwischen 25 und 35 m Höhe). Das Schiff hatte danach 50 Grad schwere Schlagseite und war wegen der ausgefallenen Elektrik ohne Antrieb manövrierunfähig. Es sank erst 33 Stunden später, wurde aber fatalerweise aufgrund ungenauer Positionsangaben (es gab damals kein GPS oder Satellitentelefonie) an der falschen Stelle gesucht. Eine Rettung war deshalb in dieser Zeitspanne nicht möglich. Die genaue Untergangsposition ist bis heute unbekannt, allerdings halten sich Gerüchte, wonach amerikanische Militärs hiervon Kenntnis haben sollen.